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Arthrose

 

 

WER RASTET, DER ROSTET! (auch beim Hund) oder: Damit Ihr Hund ein Powerhund bleibt

 

Heute möchte ich einmal etwas näher auf die Arthrose bei Hunden eingehen. Wer hat noch nicht davon gehört... Schmerzen beim Aufstehen, Schwierigkeiten bei nass-kaltem Wetter, eingeschränkte Bewegungsfreiheit... Die Arhtrose kann nicht nur uns Menschen treffen, sondern auch unsere geliebten Fellnasen. Gerade, wenn unser Liebling nicht mehr der Jüngste ist, und Schwierigkeiten beim Aufstehen, Gehen, Treppen steigen, oder Springen zeigt, erhält man beim Tierarztbesuch häufig die Diagnose: Ihr Hund hat Arthrose. Viele Hundebesitzer gehen dann dazu über, Ihre Fellnase zu schonen, doch ist dies wirklich die richtige Vorgehensweise? Tun Sie ihrem Liebling damit eher einen Gefallen, oder kann dieser Gedanke sogar dazu führen, dass sich die Situation verschlimmert? Aber ich fange einfach mal ganz vorne an: Was ist überhaupt eine Arthrose?

 

Die Arthrose ist eine chronische, degenerative Gelenkveränderung, häufig schmerzhaft und Funktionseinschränkend. Oft bildet sich eine Arthrose erst im Alter; aber auch durch Fehlbildungen und den daraus resultierenden Fehlbelastungen (z.B. bei Wachstumsstörungen), oder auch durch Traumen (Unfälle, Knochenbrüche, etc) können Arhtrosen in den umgebenden Gelenken entstehen. Oftmals zeigen sich Beschwerden erst, wenn die Arhtrose bereits fortgeschritten ist, denn sie kann sich über viele Jahre ohne sichtbare, beeinträchtigende oder schmerzhafte Behinderungen entwickeln. Durch eine stetige Be- und Entlastung des Gelenkes wird die Gelenkflüssigkeit (Synovia) in den Gelenkspalt gepumpt. Die Synovia dient u. A. der Ernährung des Gelenkknorpels, aber auch als "Schmiere" zwischen den einzelnen Gelenkanteilen. Ist diese Balance gestört, wird der Knorpel nicht mehr richtig versorgt, und die Grundlage zur Arhrose ist gegeben. Durch Fehl- aber auch Überbelastungen, Verletzungen, oder einfach altersbedingte Abnutzungen kann ein kleiner Schaden im Knorpel entstehen. Knorpelteilchen lösen sich, und nach und nach werden dann - ähnlich wie bei Nutzung von Schleifpapier - durch die umherschwimmenden Teilchen weitere winzige Knorpelteichen abgerieben, welche also wiederum den noch vorhanden Knorpel, und später sogar den Knochen beschädigen können. Gleichzeitig verändert sich die Gelenkflüssigkeit, welche im Normalfall eher zähflüssig ist, und somit als gutes Gleitmittel dient. Die Synovia (Gelenkflüssigkeit) wird nun eher dünn und weniger gleitfähig, die Knochen reiben vermehrt aufeinander, und dadurch schließt sich der Kreislauf - es wird noch mehr Knorpel, am Ende sogar Knochen, abgerieben. Der Körper ist nicht in der Lage einmal geschädigten Knorpel selbständig wieder aufzubauen, also versucht er durch Osteophyten (Knochenzusätze) die beschädigte Gelenkfläche zu ersetzen. Dadurch entstehen Gelenkeinschränkungen, und zudem kann sich das umliegende Gewebe durch die abgeriebenen Knorpel- und Knochenteilchen entzünden. Das Gelenk bzw. die umgebende Struktur schwillt an, ist warm und schmerzhaft. Erst dann bzw. dadurch wird in den meisten Fällen erst die Arhtrose ersichtlich! Auch wenn ihr Hund keine Anzeichen von Schmerzen zeigt - denn viele Hunde lassen sich nur sehr ungerne Schwächen oder Schmerzen anmerken - können schon kleine Veränderungen im Verhalten auf eine Arhtrose hindeuten: das Aufstehen fällt schwerer, Lustlosigkeit bei nass-kaltem Wetter, der Sprung ins Auto klappt erst beim zweiten Anlauf, er geht nur noch ungerne Treppen hinauf oder hinab... Doch was tun, wenn der Hund unter Arhtrose leidet? Grundsätzlich gilt auch beim Hund: wer Rastet, der Rostet!

 

Viele Hundebesitzer gehen dazu über Ihren Liebling zu schonen, denn dieser hat ja gerade Schmerzen. Wird jedoch das betroffene Gelenk nicht bewegt, kann dieser degenerative Prozess weiter um sich greifen, und die ganze Situation verschlimmert sich. Es bildet sich also ein Kreislauf, den es gilt zu unterbrechen. Neben tierärztlichen konservativen oder chirurgischen Therapien, kann durch eine gezielte Physiotherapie Ihrem Liebling einiges an Schmerz genommen werden. Mit Massagen, passiven Bewegungen und manueller Therapie wird die Gelenkbeweglichkeit erhalten und wiederhergestellt, durch Fehlbelastungen verhärtete Muskeln werden entspannt, und durch einen gezielten Muskelaufbau können die Gelenke unterstützt werden. Extreme Belastungen wie beispielsweise im Hundesport gilt es jedoch zu vermeiden. Gute Erfolge haben sich auch mit einer Blutegeltherapie gezeigt. Diese wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.

 

Auch Ergänzungsmittel wie beispielsweise Grünlippmuschelextrakt oder Collagile Dog können Erleichterung verschaffen, jedoch sollten diese möglichst immer in Verbindung mit einer Physiotherapie gegeben werden, damit der größtmögliche Erfolg erzielt werden kann. Liebe Hundebesitzer, Arhtrose ist keine Krankheit, die man hinnehmen muss, und schon gar kein Todesurteil. Vielen Hunden kann mit einer entsprechenden Therapie geholfen werden, wieder deutlich mehr Lebensqualität und Bewegungsfreiheit zu erhalten. Bitte sagen Sie nicht einfach: "Mein Hund ist halt alt, da kann man nichts mehr machen", sondern trauen Sie sich, und fragen nach, welche Therapie für Ihren besten Freund hilfreich sein kann. Ein schmerzfreier Hund hat wesentlich mehr Spaß am Leben, und wer wünscht sich nicht, so lange wie möglich mit seinem Liebling durch die Felder und Wälder zu ziehen, und eine schöne Zeit mit ihm zu verbringen? In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende, denn meine beiden Fellnasen stehen schon erwartungsvoll an der Tür, und möchten wieder laufen :).

 

Viele Grüße,
Stefanie
Healthy Dogs - Mobile Hundephysiotherapie in Lindlar und Umgebung